Loading

Anzeige

Pflanzen benötigen ausreichend Nährstoffe, um gesund und kräftig zu wachsen. Die Erde in den Töpfen von Zimmerpflanzen ist nach einiger Zeit ausgelaugt. Damit weiterhin ein vernünftiges Wachstum gefördert wird, können sie mit Dünger eine weitere Versorgung gewährleisten.

Natürlich können Sie in einen Laden gehen, um ein handelsübliches Düngemittel zu kaufen. Diese sind allerdings oft teuer und regelrechte Chemiekeulen. Selbst bei Bio-Düngern kann man nicht sicher wissen, welche Bestandteile enthalten sind. Doch das ist kein Grund zur Sorge, denn Sie können sich den Dünger für Ihre Zimmerpflanzen ganz einfach selbst herstellen und viele Zutaten dafür haben Sie garantiert zu Hause.

Warum selbst gemachter Dünger besser ist

Der eigene Dünger für Zimmerpflanzen ist einfach und schnell hergestellt. Doch lohnt sich die Mühe überhaupt? Worin liegen die Vorteile gegenüber gekauften Düngemitteln?

Kostenfaktor

Während man im Laden oft eine Menge Geld bezahlen muss, benötigt man für die eigene Herstellung nur ein paar Dinge, die man oft im Haus hat und sonst wegschmeißen würde. Wie beispielsweise Küchenabfälle. Damit wird nicht nur Geld gespart, sondern Reste werden sinnvoll verwertet.

Umweltschonend

Durch die Verwertung von den eigenen Resten fällt weniger Müll im Haushalt an. So denken Sie vielleicht zweimal darüber nach, bevor Sie Pomesschalen wegwerfen. Wenn Sie sie stattdessen recyceln, können Sie nicht nur Abfall reduzieren, sondern auch Ihre Pflanzen mit wertvollen Nährmitteln versorgen. Dazu wird Müll eingespart, der bei einem gekauften Dünger anfallen würde.

Inhaltsstoffe

Bei selbst gemachten Dünger können Sie sich sicher sein, dass Sie Ihren Pflanzen naturbelassene Nährmittel zuführen. Bei der gekauften Variante ist manchmal nicht klar, wie das Mittel hergestellt wurde und ob dort nur natürliche Zutaten enthalten sind.

Keine Überdüngung

Mit natürlichen Düngemitteln ist es selten möglich, die Pflanze zu überdüngen. Das liegt daran, dass die Nährstoffe erst nach und nach zersetzt werden und an die Pflanze abgegeben werden. Greifen Sie allerdings auf ein synthetisches Mittel zurück, sieht das Ganze anders aus. Durch Feuchtigkeit löst sich das Granulat auf und gibt die Nährmittel sofort frei. Kommt es hier zu einer zu hohen Dosis, kann die Pflanze von innen verbrennen.

Es gibt verschiedene Varianten, um Dünger selbst herstellen zu können. Einige gehen schnell, während andere ein bisschen Vorbereitung benötigen. So kann man Dünger aus Küchenabfällen machen oder Pflanzenreste benutzen. Je nachdem, was man zu Hause hat, sind die Möglichkeiten sehr vielfältig.

Selbst gemachter Dünger aus Küchenabfällen

Ihre Küchenabfälle eignen sich hervorragend zur Herstellung von Dünger. Vieles lässt sich schnell und unkompliziert einsetzen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kaffeesatz

Nachdem Sie Ihren Kaffee genossen haben, brauchen Sie den Kaffeegrund nicht wegschmeißen. Aus dem lässt sich schnell ein erstklassiger Dünger für Ihre Pflanzen herstellen, der sie mit wichtigen Nährstoffen wie Kalium, Phosphor und Stickstoff versorgt. Er unterstützt das Wachstum der Pflanze und hat eine leicht säuernde Wirkung auf den Boden.

Der Kaffeesatz muss am besten feucht in den Topf eingearbeitet werden. Streuen Sie aber den Kaffee nicht einfach nur auf die Erde. Dort würde er trocknen und beim Wässern der Pflanze keine Feuchtigkeit mehr in den Boden lassen.
Alternativ können Sie den Kaffeesatz auch ein weiteres Mal aufbrühen und mit Wasser verdünnt zum Gießen verwenden.

Gemüseschalen

Während des Kochens fallen oft Gemüsereste an. Anstatt die Schalen wie gewohnt in den Hausmüll zu werfen, können Sie diese zerkleinern und unter die Erde Ihrer Pflanzen heben. Die Reste zersetzen sich Stück für Stück und geben wichtige Nährstoffe und Minerale an den Boden ab.

Sollte der Topf Ihrer Zimmerpflanze zu klein sein, um dort Schalen einzuarbeiten, können Sie diese mit kochendem Wasser übergießen. Das Gemisch lassen Sie für mindestens einen Tag stehen. So haben die Gemüsereste Zeit, ihre Nährwerte in die Flüssigkeit abzugeben. Die Lösung kann dann zum Gießen verwendet werden.

Eierschale

Eierschalen enthalten viel Kalk und steigern den pH-Wert Ihrer Zimmerpflanzen. Somit sind sie für Pflanzen geeignet, die einen sauren Boden benötigen. Um sie verwenden zu können, zerkleinern Sie die Schalen von 3 bis 4 Eiern und übergießen diese mit einem Liter Wasser. Das Gemisch sollte dann mindestens eine Woche stehen, damit die Nährmittel besser an die Flüssigkeit abgegeben werden können. Nach dieser Zeit können sie das Wasser zum Gießen benutzen.

Bananenschalen

Die Bananenschalen enthalten wichtige Stoffe wie Phosphat, Kalium und Magnesium. Sie können sie klein gehackt unter die Erde heben oder Sie lassen diese trocknen und zerkleinern Sie erst dann, um sie in die Erde mit einzuarbeiten. Sie sollten allerdings beachten, dass Sie nicht mehr als 100 Gramm der Schalen für eine Pflanze verwenden. So vermeiden Sie eine Überdüngung.

Zwiebelschalen

Zwiebelschalen liefern Ihren Pflanzen eine große Menge Kalium, Magnesium und Kalzium. Um sie als Dünger verwenden zu können, übergießen Sie die Schalen mit heißem Wasser und lassen das Gemisch verschlossen für mindestens einen Tag an einem sonnigen Platz stehen. Dann können Sie die Flüssigkeit als Gießwasser nutzen.

Tee

Sie können Ihre gebrauchten Teebeutel ganz einfach in das Gießwasser gegeben und sie dort einige Stunden ziehen lassen. So wird das Wasser mit natürlichen Wirkstoffen angereichert.
Jede Teesorte hat dabei andere positive Effekte für die Pflanze. So kann Kamillentee bei Schimmelbefall helfen, während Schwarztee als gute Nährstoffquelle genutzt werden kann.

Kochwasser von Gemüse

Zum Gießen Ihrer Pflanzen sollten Sie immer abgestandenes Wasser verwenden. So erleiden die Pflanzen keinen Kälteschock und der Kalk aus den Wasserleitungen setzt sich am Boden ab und wird nicht direkt in die Erde gegeben. Doch auch das Wasser von gekochtem Gemüse kann zum Gießen verwendet werden. Es enthält wichtige Stoffe, die so an die Pflanze abgegeben werden, anstatt in den Ausguss zu landen. Beachten Sie dabei jedoch, dass in diesem Fall das Wasser nicht gesalzen sein sollte.

Selbst gemachter Dünger aus Pflanzenresten

  • Brennnesseljauche/ Pflanzenjauche: Aus einigen Pflanzenresten kann sehr gut ein flüssiger Dünger hergestellt werden. Am besten eignen sich dafür Brennnesseln. Sie sind nämlich ebenfalls ein Mittel gegen Schädlinge wie Blattläuse. Andere Pflanzenabfälle eignen sich ebenfalls, da sie wichtige Nährmittel für die Pflanzen mitliefern können. Hier müssen sie allerdings darauf achten, dass sie keine giftigen Pflanzen nehmen, da sie sonst den Pflanzen schaden könnten.Die Jauche wird hergestellt, indem die Pflanzen in einen Eimer gegeben und mit Wasser übergossen werden. Das ganze Gemisch bleibt dann mindestens drei Wochen stehen. Um Geruchsbelästigung zu vermeiden, sollte Ihr Eimer einen verschließbaren Deckel haben. Stand die Jauche lange genug, können Sie die Flüssigkeit mit Wasser verdünnt zum Gießen benutzen.
  • Kompost: Haben Sie die Möglichkeit, sich einen Kompost anzulegen, ist das eine gute Variante, Pflanzenreste zu verwerten. Werfen Sie Ihre Abschnitte und andere anfallende Teile von Pflanzen, aber auch von Gemüse auf den Kompost. Nach einigen Monaten sollte der Kompost umgeschichtet werden. Das bedeutet, dass der obere Teil nach unten befördert wird. So gelangt mehr Sauerstoff in den Kompost, was den Prozess der Zersetzung beschleunigt. Ist alles so verrottet, dass schwarze Erde daraus geworden ist, können Sie diese benutzen, um ihre Pflanzen umzutopfen.

Dos and Don’ts beim Einsatz von selbstgemachtem Dünger

Ein selbst gemachter Bio-Dünger ist schnell und einfach produziert. Doch auch wenn er nicht so gefährlich für die Pflanzen werden kann wie synthetischer Dünger, gibt es bei der Herstellung und der Anwendung ein paar Punkte, auf die Sie achten sollten.

Herstellung

Da gerade Küchenabfälle oft sofort oder innerhalb kurzer Zeit als Dünger zum Einsatz kommen können, gibt es hier nicht viel zu beachten. Bei Varianten, wo der Prozess länger dauert, sollten Sie jedoch auf den richtigen Behälter setzen. Jauchen sollten gut verschlossen sein, um die Nachbarn nicht mit dem Geruch zu stören. Hier ist es aber wichtig, einmal am Tag die entstandenen Gase herauszulassen und das Gemisch zu verrühren.

Bei einem Kompost hingegen ist eine gute Belüftung notwendig. Der Prozess der Zersetzung kann mit einem Zucker-Hefe-Gemisch beschleunigt werden. Geben Sie die Lösung einfach über den Kompost und die Hefe erledigt den Rest.

Achten Sie immer darauf, bei der Herstellung von Dünger Handschuhe zu tragen. Eine Brennnesseljauche kann beispielsweise Hautreizungen hervorrufen.

Dosierung

Selbst hergestellter Dünger lässt sich nicht so einfach überdosieren. Trotzdem gibt es Pflanzen, die zu viele Nährmittel nicht mögen. Es könnte den Boden übersäuern oder die Pflanzen vergeilen. Das bedeutet, sie wachsen schnell in die Höhe, aber werden nicht kräftig.
Pauschal kann man sagen, dass Sie Ihre Zimmerpflanzen nur einmal in der Woche düngen sollten. Beachten Sie zusätzlich, ob Ihr Dünger verdünnt werden muss. Als Grundsatz gilt, weniger ist manchmal mehr.

Um auf Nummer sicherzugehen, bringen Sie in Erfahrung, wie viel und welche Nährstoffe Ihre Pflanzen benötigen, um die optimale Dosierung herauszufinden. Beispielsweise brauchen Grünpflanzen viel Stickstoff, während blühende Pflanzen viel Phosphor benötigen.

Fazit

Den eigenen Dünger für Zimmerpflanzen herzustellen, ist keine schwere Aufgabe. Durch die vielfältigen Optionen, die eigenen Abfälle zu verwerten, sparen Sie Geld und leben deutlich umweltbewusster. So können Sie sich sicher sein, was Sie Ihren Pflanzen als Nährmittel geben und somit perfekt das Wachstum unterstützen. Ihre Zimmerpflanzen werden es Ihnen danken.