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Sind wir mal ehrlich: Heutzutage möchte kaum noch jemand auf sein Smartphone verzichten. Es ist immer mit dabei, egal wo man ist. Wie oft schauen wir aufs Handy am Tag? Mitzählen wird da niemand so genau, aber schätzungsweise sind es je nach Altersgruppe 50 bis 100 Mal am Tag. Weltweit sind mehr als 5 Milliarden Menschen stolze Besitzer von einem Smartphone. Das entspricht ungefähr zwei Dritteln der Weltbevölkerung. Smartphones beeinflussen unser Leben, unseren Alltag, eben viele Lebensbereiche. Und dieser Einfluss kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Immer mit dabei: das Smartphone

Die Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen ist vielfältig und kann nicht pauschal als negativ oder positiv benannt werden. Denn sie sind sowohl als auch. Wie oft schauen wir aufs Handy – diese Frage versuchen Forscher und Wissenschaftler immer wieder genau zu beantworten. Laut Umfragen schauen die Deutschen definitiv mehr als 50 Mal täglich auf das kleine Display ihrer Handys. Manche Menschen können auch gar nicht mehr ohne ihr Smartphone und fühlen sich regelrecht unwohl, wenn das Smartphone mal nicht dabei oder schlichtweg der Akku leer ist. Das hat vor allem den Grund, dass ein Smartphone schon lange mehr als ein bloßes Kommunikationsmittel ist. Mit Smartphones haben wir unseren persönlichen Assistenten und Organizer immer in der Tasche. Es ist unsere Informationsquelle Nummer 1, Tageszeitung und Klatschblatt zugleich, Spielkonsole und Unterhaltungsmedium, Zahlungsgerät, Buchersatz, Musikplayer, Kamera und so viel mehr. Smartphones erfüllen heutzutage viele Funktionen für drei grundlegende Bereiche unseres Lebens: die Kommunikation, die Information und die Unterhaltung. Für viele Menschen ist das Gerät eine echte Erleichterung und große Hilfe im Alltag.

Positive Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen

Durch die Nutzung von Smartphones ist unsere Kommunikation vielseitiger geworden, denn wir kommunizieren automatisch mehr und auch anders. Durch die verschiedenen Möglichkeiten, wie Chats, Messenger, soziale Medien, Videocalls, Telefonfunktion und E-Mails, wird mehr und kompakter kommuniziert als je zuvor. Und dabei wird nicht nur in Worten kommuniziert, sondern eben auch mit Bildern und Videos. Selbst Smalltalk kann über das Smartphone stattfinden. Zudem ist das Smartphone ein echter Unterhaltungskünstler. Egal, wo wir uns befinden – ob im Wartezimmer beim Arzt, in der Kaufhalle oder in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit oder Schule – mit dem Smartphone kann vor allem Wartezeit sinnvoll überbrückt werden. Wir erhalten alle gewünschten Informationen und Unterhaltungsmöglichkeiten jederzeit und an jedem Ort. Das Angebot an Möglichkeiten, die wir mit dem Smartphone haben, ist riesig. Und das Angebot wird durch die fortlaufende Optimierung und Ergänzung immer weiter ausgebaut.

Negative Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen

Apps - aus dem Artikel - Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen
Der Streit ums Smartphone: Deshalb kann es Kindern schaden | Quarks – Youtube.com

Das Leben mit Smartphone hat auch Schattenseiten, die sowohl körperlich als auch psychisch sein können. Allerdings betrifft das meist nur Nutzer, die exzessiv ihr Smartphone nutzen. Beispielsweise können die Kommunikation und unsere Sprache unter der häufigen Nutzung von Smartphones leiden. Durch die Möglichkeit, auch spontan und mit Bildern oder Emojis zu kommunizieren, werden die Texte kürzer und oft wird kein Wert mehr auf Grammatik, Sprache und Zeichensetzung gelegt. Damit einher geht, dass auch zwischenmenschliche Interaktionen leiden oder zu kurz kommen. Unsere Gedächtnisleistung und Konzentration können nachlassen, weil wir ständig und permanent Informationen parat haben. Nicht selten übernimmt das Smartphone auch das Denken für uns. Eines der häufigsten negativen Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen ist jedoch körperlicher Natur. Schaut man sich draußen einmal um, sieht man überall Menschen, die ein Smartphone in der Hand haben. Um das Smartphone zu nutzen, müssen wir unseren Kopf nach unten senken. Unsere Schultern hängen dabei nach unten, der Rücken ist leicht gekrümmt. Wissenschaftler sprechen hierbei von der „head down generation“, der Generation, die den Kopf unten trägt. Das exzessive Nutzen des Smartphones kann folglich zu Schädigungen der Nackenmuskulatur und der gesamten Körperhaltung führen. Verspannungen im Nacken sind oft verantwortlich für Schmerzen im Schulter-, Nacken- und Kopfbereich. Der ständig angewinkelte Arm, der das Smartphone hält, kann den Schulterbereich ebenfalls überlasten. Auf Dauer werden unsere Nerven, Muskeln und Sehnen strapaziert, was auch zu Sehnenscheidenentzündungen führen kann. Zudem soll sich die gekrümmte Haltung auch negativ auf die Atmung und Lungenfunktion auswirken, was wiederum zu Gefäßerkrankungen führen kann, weil das Blut nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Häufig hört man auch davon, dass sie Strahlung, die von Smartphones ausgeht, krebserregend sein soll. Dieser Verdacht hält sich hartnäckig, ist aber bis heute nicht wissenschaftlich belegt. Auch, ob sich das Smartphone negativ auf die Augen auswirkt, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Fakt ist aber, dass wir uns beim Blick auf das Display des Smartphones konzentrieren müssen und oft auch unsere Augen zusammenkneifen. Auch der Blauanteil im Licht des Displays soll die Augen schädigen können. Aber auch diese Sorge ist bis dato umstritten und nicht eindeutig berechtigt. Hierzu ist ein interessanter Vortrag von Manfred Spitzer: „Von der digitalen Demenz zur Smartphone-Pandemie„.

Auswirkungen auf die Psyche

Unsere körperlichen Funktionen und unsere Psyche beeinflussen sich gegenseitig. So ist es nicht verwunderlich, dass ein exzessiver Gebrauch von Smartphones sich auch negativ auf die Psyche auswirken kann. Die gebeugte Körperhaltung, die wir mit dem Smartphone in der Hand einnehmen, kann uns depressiv machen. Unsere Körperhaltung hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Stehen wir gekrümmt, mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern, fühlen wir uns klein und pessimistisch. Stehen wir aufrecht, halten den Kopf oben und die Schultern hinten, hebt sich unsere Stimmung. Das heißt: Die Haltung, die wir mit dem Smartphone ganz automatisch einnehmen, kann sich auf unsere Stimmung auswirken. So kann man unbewusst negative Stimmung und schlechte Laune riskieren. Auch auf das soziale Umfeld kann sich eine intensive Nutzung des Smartphones auswirken. Angeblich sollen digitale Medien einsam machen. Diese Vermutung mündet darin, dass man mehr Freizeit mit dem Smartphone verbringt, als in der Öffentlichkeit mit anderen Menschen zu interagieren. Auch die Partnerschaft oder die Sexualität können in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn das Smartphone kaum noch weggelegt wird.

Richtige Nutzung - aus dem Artikel - Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen
Was taugen Fitness-Apps? – NDR – Youtube.com

Mit dem Smartphone ändern sich eben unsere Lebensgewohnheiten. So kann eine häufige Nutzung des Smartphones sogar süchtig machen. Betroffene können dann gar nicht mehr ohne ihr Smartphone leben, leiden oft an Störungen der Konzentration und an Schlafproblemen. Apropos Schlafprobleme. Wer unmittelbar vor dem Schlafen nochmal zum Smartphone greift, läuft Gefahr, nicht gut einschlafen zu können. Der Blauanteil im Display-Licht stört den Schlafrhythmus, weil das Hormon Melatonin unterdrückt wird. Dieses ist dazu da, uns müde zu machen und wird bei Dunkelheit gebildet und ausgeschüttet. Schauen wir vor dem Schlafen auf das helle Display wird unserem Gehirn und unserem Körper signalisiert, dass es tags ist und wir wach bleiben müssen. Übrigens wird unsere Konzentration oft auch schon dadurch reduziert, wenn das Smartphone in Sicht- oder Reichweite liegt. Durch die Nähe zum Smartphone ist unser Gehirn automatisch damit beschäftigt, sich nicht vom Smartphone ablenken zu lassen. Das stört unbemerkt unsere Konzentration und die kognitiven Leistungen.

Smartphones richtig nutzen

Alle negativen Auswirkungen des Smartphones auf das Leben der Menschen treten in der Regel erst dann auf, wenn das Smartphone zu oft oder falsch genutzt wird. Fakt ist, dass ein Smartphone im Alltag sehr hilfreich sein kann. Aber eine exzessive Nutzung schadet uns auch langfristig. Es gibt ein paar Tipps, wie wir das Smartphone richtig nutzen und uns nicht schaden. Wer privat und beruflich viel mit dem Handy zu tun hat, sollte versuchen, alle 15 Minuten eine Pause einzulegen. Das heißt, das Smartphone wird zur Seite gelegt und man sollte sich intensiv mit der Umwelt oder anderen Dingen beschäftigen. Zudem sollte man bewusst auf eine aufrechte Körperhaltung achten. Am besten ist es, besonders während der Smartphone-Pausen, sich aufzurichten, den Kopf zu heben und die Schultern nach hinten zu ziehen. Schultern kreisen lassen und Arme ausschütteln verhindern Verspannungen und Schmerzen. Auch sollten wir bewusst und tief atmen. Beim Grimassen schneiden und lächeln entspannt sich unsere Gesichtsmuskulatur, die bei der Nutzung des Gehirns oft verkniffen und angespannt wirkt. Wir können auch versuchen, unsere Körperhaltung bei der Nutzung des Smartphones häufiger zu wechseln oder beide Hände zu benutzen. Da unser Gehirn auch mit dem Smartphone beschäftigt ist, wenn es nur in Sichtweite liegt, sollten wir das Gerät ruhig öfter mal dort hinlegen, wo wir es nicht jederzeit sehen und zur Hand nehmen können. Das hilft uns bei der Konzentration auf andere Dinge und tut Gehirn und Augen gut. Vielleicht hilft es auch, wenn wir öfter auf die Frage „Wie oft schauen wir aufs Handy“ achten und vielleicht auch mal mitzählen. Nur so wird uns bewusst, wie oft wir wirklich mit den Augen am Display hängen. Das Smartphone ist ohne Frage heute nicht mehr wegzudenken, sollte aber bewusst und reduziert genutzt werden – damit wir mehr Nutzen, als Schaden davon haben. Und, damit die Auswirkungen dieser Wundergeräte auf unser Leben mehr positiv als negativ sind.