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Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten stehen hoch im Kurs. Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten erwacht bei vielen Gartenbesitzern der Wunsch, sich selbst zu versorgen. Neben der Gewissheit, nicht vor leeren Supermarktregalen zu stehen, boomen Biolebensmittel ebenso wie das Einmachen und Einkochen ganz nach eigenen Wünschen. Sie wollen Zukunftsangst überwinden? Dabei kann der Selbstversorgergarten helfen! Zudem stärkt er auch das Gesundheitsbewusstsein.

Selbst versorgen – grundsätzliche Überlegungen

Ein gepflegter Rasen, duftende Rosen und Blütensträucher, so sehen viele Gärten aus. Vielleicht noch ein kleiner Obstbaum und ein paar Kräutertöpfe. Ein hübscher Garten, der zum Verweilen einlädt. Haben Sie aber den Wunsch, sich selbst zu versorgen? Möchten Sie Ihre grüne Oase nicht nur als Ziergarten verwenden, sondern ihn in einen Nutzgarten verwandeln? Dann gehören Sie zu den vielen Hobbygärtnern, die ihren Garten zumindest zu einem gewissen Teil zur eigenen Versorgung verwenden. Die Gründe dafür sind vielseitig.

Eigener Anbau

Was könnte gesünder sein als Lebensmittel aus eigenem Anbau? Selbst gepflanzt und geerntet haben Obst und Kräuter die wenigsten Schadstoffe, das beste Aroma und die meisten Vitamine. Gleichzeitig ist die Gartenarbeit entspannend und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Auch Kinder lernen durch die Selbstversorgung die Natur und eine gesunde Ernährung kennen. Wenn Kräuter sprießen, die Obstbäume blühen, der Salat im Hochbeet geerntet werden möchte und Sie frische Eier, natürlich von den eigenen Hühnern, einsammeln, dann sind Sie von gefüllten Supermarktregalen nicht mehr abhängig.

Nutzgarten planen

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Starten Sie Ihr Projekt Selbstversorgung aus dem Garten mit einer konkreten Planung. Das erspart Ihnen spätere Misserfolge sowie Ernteausfälle. Ein Anbauplan hilft Ihnen dabei festzulegen, was Sie pflanzen möchten und wie Sie Ihre Beete optimal anlegen und nutzen können. Die meisten Gemüsepflanzen benötigen während der Wachstumsperiode einen ganztägig sonnigen Standort. Achten Sie bei der Planung auf Mauern und Bäume, die für Schatten sorgen. Fehlt die Sonne, reift Ihr Gemüse nicht vollständig aus. Vergessen Sie auch nicht, dass alle Bereiche Ihres Gemüsegartens gut erreichbar sind. Sie müssen Unkraut jäten, gießen und ernten. Die Wege zwischen den Beeten sollten ungefähr 30 Zentimeter breit sein.

Die Bodenbearbeitung

Sie können es gar nicht mehr erwarten? Endlich möchten Sie die Erde an Ihren Händen spüren und die Pflanzen setzen? Etwas Geduld ist gefragt, denn Sie müssen den Boden vorbereiten. Was Sie tun müssen, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Das tiefgründige Umgraben der Beete mit dem Spaten eignet sich für schwere, lehmige Böden sowie für stark verunkraute Flächen. Bei leichten Böden reicht die Bearbeitung mit einer Grabegabel vollkommen aus. Leichte Böden müssen Sie nicht umgraben, sondern nur lockern. Ob leichter oder schwerer Boden, zum Schluss ebnen Sie mit dem Gartenrechen das Beet. Dadurch gewährleisten Sie eine gute Wasser-, Luft- und Nährstoffaufnahme.

Die wichtigsten Gartengeräte

Für die Selbstversorgung aus dem Garten brauchen Sie einige Geräte und Werkzeuge, die Sie immer wieder benötigen. Achten Sie deshalb beim Kauf auf eine gute Qualität, schließlich sind Ihre Geräte dauerhaft im Einsatz. Zur Grundausstattung gehören Handschaufel, Gießkanne, Spaten, Gartenrechen, Handschuhe, Hacke und Schubkarre. Verwenden Sie zum Schneiden nur Werkzeuge mit einem scharfen, gut geschliffenen Messer. Damit verhindern Sie Schäden an den Pflanzen beim Schneiden und Ernten.

Gartenarbeiten im Jahreslauf

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Sie werden erstaunt sein, aber in einem gut geplanten Nutzgarten ist das ganze Jahr etwas zu tun. Erstellen Sie Ihren ganz individuellen Arbeitsplan über die erforderlichen Pflegearbeiten und Aussaat- und Erntezeitpunkte.

Erste Jahreshälfte

Starten Sie in die neue Gartensaison bei Tauwetter im Januar beziehungsweise Februar mit Schnittarbeiten bei Kernobst. Bei mildem Wetter entfernen Sie Pflanzenreste und lockern den Boden. Der März eignet sich für die Neubepflanzung von Obstgehölzen. Auch die erste Aussaat im Freiland ist schon möglich, zum Beispiel Radieschen oder Pflücksalat. Der April macht ja bekanntlich was er will und Wetterkapriolen sind keine Seltenheit. Trotzen Sie dem Schlechtwetter und pflanzen Sie jetzt Beerensträucher und Gewürzkräuter. Von Mai bis Anfang Juni müssen Sie wärmeliebendes Gemüse wie Paprika und Gurken noch mit einer Folie schützen.

Zweite Jahreshälfte

Im Juli erfolgt der Sommerschnitt von Beeren- und Steinobst. Im August sammeln Sie das Fallobst ein und düngen Ihr Herbstgemüse. Erntezeit ist im September. Äpfel, Pflaumen, Feldsalat, Rote Beete oder Kürbis, jetzt können Sie Ihre Vorratskammer füllen. Im Oktober schützen Sie Ihre Obstbäume mit Leimringen vor dem Frostspanner und im November bereiten Sie Ihre Beete mit einer dicken Mulchschicht auf die Winterruhe vor. Im Dezember noch schnell die Obstbäume kalken, damit sie vor der Wintersonne geschützt sind. Jetzt haben Sie sich auch eine Winterpause verdient, bevor Sie wieder im kommenden Jahr in die neue Gartensaison starten. Was im ersten Moment nach viel Arbeit aussieht, wird Ihnen viel Spaß bereiten. Probieren Sie es aus, Sie werden merken, dass Sie es kaum noch erwarten können, bis Sie wieder hinaus in den Garten können.

So steigern Sie die Ernte

Um vorsorgen zu können, muss natürlich die Ernte reichlich ausfallen. Ein paar Äpfel oder eine Handvoll Himbeeren reichen für die Selbstversorgung nicht aus. Ihre Erträge steigern Sie durch die Fruchtfolge und Mischkultur. Bei der Mischkultur pflanzen Sie mehrere Gemüsearten gemeinsam in einem Beet, bei der Fruchtfolge pflanzen Sie Nutzpflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen jeweils in aufeinanderfolgenden Jahren in dasselbe Beet. Die Mischkultur hat den Vorteil, dass ein Beet dreimal jährlich eine Ernte möglich macht. Zu den typischen Vorkulturen gehören Salate, Blumenkohl, Radieschen und Brokkoli. Sie alle können in relativ kurzer Zeit geerntet werden.

Pflanzen – die Hauptdarsteller im Selbstversorgergarten

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Nicht nur Obstbäume, auch Gemüsepflanzen werden meistens als Jungpflanzen im Handel angeboten. Greifen Sie immer zu kräftigen, gut verzweigten Pflanzen mit gesunden, grünen Blättern. Finger weg von Pflanzen mit verfärbten Blättern sowie langen, dünnen Trieben. Achten Sie bereits beim Kauf auf einen Schädlingsbefall. Diesen erkennen Sie, wenn Sie einen Blick auf die Unterseite der Blätter werfen. Sehen Sie Flecken oder sichtbare Zeichen eines Insektenbefalls, wie beispielsweise Flecken, gekräuselte Blätter, Bissspuren oder Gespinste, kaufen Sie diese Pflanzen nicht. Auch nicht die Nachbarpflanzen, denn die Schädlinge breiten sich schnell aus.

Nutzpflanzen selbst aussäen

Bei der Selbstversorgung aus dem Garten liegt es sehr nahe, auf den Kauf von Pflanzen zu verzichten und die eigene Anzucht zu bevorzugen. Die meisten Pflanzen, vor allem Möhren, Radieschen, Salat und Spinat, können Sie direkt in das Gemüsebeet aussäen. Wärmeliebende Pflanzen säen Sie ab Mitte Mai ins Beet. Wenn Sie sie ab März auf der Fensterbank vorziehen, geben Sie Ihren Gemüsepflanzen einen Vorsprung und Sie können früher ernten. Gut geeignet dafür sind mediterrane Gemüsesorten wie Zucchini und Auberginen, aber auch Kräuter und Pflücksalat.

Rückenschonend pflanzen

Hochbeete erleichtert Ihnen die Arbeit. Sie pflanzen, jäten und ernten entspannt, ganz ohne bücken oder knien. Die meisten Nutzpflanzen lieben das Hochbeet. Dank des besonders nährstoffreichen Substrates und der Wärmeentwicklung im Beet freuen Sie sich früher über Ihren Ernteerfolg. Außerdem müssen Sie nicht teilen: Schnecken erreichen Ihre Pflanzen nicht mehr. Tomaten, Zwiebeln, Brokkoli und alle Kräuter fühlen sich im Hochbeet besonders wohl. Doch wohin mit dem Hochbeet? Den Standort bestimmen die Nutzpflanzen. Stellen Sie das Beet an einen vollsonnigen Platz, wenn Sie Erdbeeren, Tomaten oder Paprika pflanzen. Im Halbschatten gedeihen Mangold, Schnittlauch und Feldsalat wunderbar. Für Sie als Selbstversorger empfiehlt sich eine passende Frühbeet- oder Folienabdeckung, um die Anbauzeit zu verlängern.

Düngen und Gießen im Selbstversorgergarten

Je nach Art benötigen Ihre Pflanzen mehr oder weniger Wasser und Dünger. In einem großen Selbstversorgergarten ist ein Bewässerungssystem hilfreich. Versorgen Sie Ihr Obst und Gemüse in den heißen Sommermonaten zweimal täglich mit Wasser. Meiden Sie jedoch die pralle Mittagssonne, sonst kann es zu Verbrennungen an der Blattoberfläche kommen. Chemische Düngemittel haben im Selbstversorgergarten nichts verloren. Verwenden Sie für die Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen Kompost, Gründünger oder Kräuterjauchen.

Schädlingsbekämpfung

Schädlinge treten im Selbstversorgergarten leider immer wieder auf. Einige Schädlinge ertragen die Duftstoffe verschiedener Kräuter nicht. Duftende Kräuter wie Lavendel, Oregano, Thymian oder Salbei halten Blattläuse fern. Das ist doch ein gutes Argument, Ihren Selbstversorgergarten mit vielen duftenden Kräutern zu verschönern. Gegen Schädlinge helfen auch mechanische Schutzmaßnahmen wie Schneckenzäune, Leimringe und Schutznetze. Greifen Sie nur in Extremfällen zu chemischen Mitteln. Chemie wird nur langsam abgebaut und kann mit dem geernteten Gemüse und Obst auf Ihren Teller gelangen.

Tierhaltung

Die Haltung von Hühnern und die Bienenzucht ergänzen im Selbstversorgergarten den Obst- und Gemüseanbau. Bienen liefern nicht nur köstlichen Honig, sondern bestäuben auch die Gemüse- und Obstpflanzen. Ein Ei zum Frühstück? Kein Problem, wenn es im Garten gackert und flattert. Hühner sind nicht nur gute Eierlieferanten, sie sind gleichzeitig unermüdliche Jäger von Schädlingen und ihr Mist ist ein hervorragender Dünger im Kompost.