Der Boden ist eines der wichtigsten Designelemente in einem Zimmer. Die Auswahl ist groß, aber der Einbau kann in den meisten Fällen selbst erledigt werden. Von Teppichen bis hin zu Laminatböden, für jeden Geschmack lässt sich der passende Bodenbelag finden. Mit etwas handwerklichem Geschick und einer guten Zusammenarbeit lässt sich im Handumdrehen neuer Boden verlegen.
Doch wie wählen Sie den für sich richtigen Bodenbelag aus? Welche Dinge gibt es beim Kauf zu beachten? Wie funktioniert später der Einbau des neuen Bodens im entsprechenden Zimmer? Und ist hinterher eine Baureinigung St. Gallen erforderlich? In diesem Ratgeber und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie alles, um selbst neuen Boden verlegen zu können.
Planung und Vorbereitung
Allgemeine Vorbereitung für alle Böden
Egal, ob Sie in ein neues Haus ziehen oder einfach nur einen alten Boden in Ihrer Wohnung entfernen möchten, es ist immer wichtig, die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Zuerst muss in jedem Fall der alte Boden entfernt werden. Wenn dieser wiederverwendet werden soll, dann sollten Sie vorsichtig vorgehen und den Belag nicht beschädigen. Wenn nicht, dann können Sie ruhig etwas mehr Hand anlegen. Alle Möbel müssen dafür auch aus dem entsprechenden Raum gebracht werden. Wichtig ist, dass später alle Rückstände entfernt werden und der eigentliche Boden vom Haus oder der Wohnung zu sehen ist. Diese sollten sie gründlich reinigen und kehren, damit dort auch keine weiteren Rückstände zurückbleiben, die beim Verlegen der neuen Böden stören.
Danach ist eine Flächenberechnung notwendig, um die richtigen Maße für den Raum zu kennen. Legen Sie sich dafür am besten eine Skizze mit den genauen Abmessungen an, überprüfen Sie diese entsprechend mehrmals, sodass es später keine Komplikationen gibt. Seien Sie vor allem bei Räumen mit vielen Ecken und Kanten genau bei der Abmessung, damit sich der Bodenbelag später auch richtig einbauen lässt. Ein normaler Zollstock oder ein ausziehbares Maßband ist hier ausreichend, aber ein Messgerät mit Laserpointer kann Entfernungen schnell und akkurat messen.
Um richtig arbeiten zu können, brauchen Sie auch das richtige Werkzeug. Über die Flächenberechnung haben wir schon gesprochen. Hier benötigen sie Stift und Papier und eine Möglichkeit, die Maße zu nehmen. Für das Verlegen von Bodenbelag selbst sind oftmals nicht sehr viele Werkzeuge nötig. Vieles lässt sich in einem herkömmlichen Werkzeugkasten finden.
Dazu zählen:
– Teppichmesser
– Hammer
– Abstandskeile (für Laminat)
– ein Schlagholz (damit der Bodenbelag selbst nicht beschädigt wird)
– Zugeisen (für das Einsetzen des letzten Laminatstücks)
– Winkelmesser
– Laminatschneider, Stichsäge etc. (um passgenaue Stücke zu schneiden)
Zuletzt ist natürlich auch wichtig, genügend Zeit für dieses Unterfangen einzuplanen. Das Verlegen dauert je nach Material unterschiedlich, allgemein sollten aber mehrere Tage dafür eingeplant werden, damit sich der Boden akklimatisieren kann. Für diesen Zeitraum können Sie das Zimmer nicht nutzen, seien Sie sich dessen bewusst.
Verschiedene Materialien im Überblick
- Laminat: Laminat eignet sich hervorragend als Bodenbelag. Es ist robust und strapazierfähig und kommt noch dazu in einer großen Vielfalt an Farben und Mustern. Der Preis ist in den letzten Jahren ebenfalls gesunken und macht Laminat zu einem guten Allrounder der Bodenbeläge. Es wird schwimmend verlegt, was aber mit einigen Tricks schnell und einfach geht. Die einzigen Nachteile sind, dass Schäden nicht repariert werden können und das Laminat empfindlich gegen Feuchtigkeit ist.
- Parkett: Parkett hat eine hochwertige und hölzerne Optik. Es ist robust und langlebig und bleibt auch bei großen Schwankungen der Feuchtigkeit an Ort und Stelle. Es wird entweder schwimmend verlegt oder vollständig verklebt. Auch das kann ohne Probleme selbst gemacht werden. Einzig die Pflege von Parkett ist aufwändig, denn die Oberfläche muss bei Beschädigungen regelmäßig abgeschliffen werden. Kratzer und Dellen lassen sich nicht mehr entfernen.
- Vinyl: Vinyl ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, was vor allem an der Vielfalt an Mustern und auch an der einfachen Verlegung liegt. Dabei simuliert es Parkett, ist aber anpassbarer und vielseitiger. Noch dazu ist ein Vinylboden schalldämmend, sodass man Fußstapfen nicht hört. Der Boden ist pflegeleicht und langlebig. Vinyl wird entweder schwimmend verlegt oder vollständig verklebt. Es ist außerdem feuchtigkeitsabweisend und auch für Bad und Küche geeignet.
- Kork: Kork ist erst seit neuestem ein Trend im Bodenbelag. Er setzt dabei auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit, die sich so kaum in anderen Materialien finden lassen. Kork ist elastisch und lässt sich durch eine vollflächige Verklebung (Korkfliesen) oder eine schwimmende Verlegung (Korkparkett) anbringen. Er ist fußwarm und fühlt sich gut unter der Fußsohle an. Noch dazu ist er pflegeleicht, aber anfällig für Kratzer.
- Teppich: Teppiche sind der Klassiker unter den Bodenbelägen und kommen in einer riesigen Auswahl an Farben, Mustern und Längen. Noch dazu hält der Teppich warm und gibt der Wohnung einen gemütlichen Charme. Teppich lässt sich vollständig verkleben, in kleineren Räumen ist aber auch eine lose Verlegung möglich. Er ist gegen Flecken und Druckstellen empfindlich und lässt sich nur schwer reinigen, wenn sich der Dreck tiefer in der Struktur festgesetzt hat.
- PVC/Linoleum: PVC ist preiswert und pflegeleicht, hat noch dazu eine große Auswahl an Motiven und Mustern zu bieten. Dabei hat es aber nicht den hochwertigen Charakter von Laminat oder Vinyl. Es lässt sich vollständig verkleben oder auch lose verlegen. PVD ist empfindlich gegen Kratzer und eignet sich nur für ebene Böden.
- Fliesen: Fliesen werden vor allem in Bad und Küche genutzt, da sie sich leicht abwaschen lassen und wasserunempfindlich sind. Sie sind sehr robust und strapazierfähig und können nur bei einem direkten Einschlag mit großer Kraft kaputtgehen. Noch dazu ist die Auswahl an Mustern und Farben vielfältig. Diese können sogar kombiniert werden. Fließen lassen sich außerdem an die Wand verlegen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bodenverlegung
Wer einen neuen Boden verlegen möchte, der ist nur wenige Handgriffe davon entfernt und muss keinen separaten Handwerker beauftragen. Wenn das richtige Material ausgewählt ist, der vorherige Bodenbelag entfernt und das Zimmer entsprechend ausgemessen wurde, kann es auch schon losgehen. Es lohnt sich auch, eine zweite Person um Hilfe zu bitten, denn einige Handgriffe können für nur eine Person schwer sein. Im Grunde gibt es zwei verschiedene Varianten, wie Bodenbeläge verlegt werden.
Schwimmender Bodenbelag
Einen Bodenbelag schwimmend zu verlegen heißt, dass dieser nicht mit dem Untergrund verklebt wird, sondern lose darüber liegt. Dies wird bei den meisten Materialien (Parkett, Laminat, Vinyl und PVC) so gemacht und gibt dem Boden die Möglichkeit, sich bei Hitze und Kälte dem Raum anzupassen. Noch dazu ist es schnell und einfach zu erledigen, Fehler können außerdem ausgebessert werden. Viele der Beläge kommen als Steckleisten an und lassen sich so einfach zusammenfügen. Zudem lassen sich beschädigte Platten einfacher austauschen.
Als Untergrund wird bei einer schwimmenden Verlegung oftmals eine Trittschalldämmung verlegt, damit Schritte gedämpft werden. Danach beginnen Sie mit dem ersten Bodenstück. Die Dielen sind mit einem Nut-und-Feder-System ausgestattet, was eine einfache Aneinanderreihung der verschiedenen Platten ermöglicht. Am besten fangen Sie an einer Wand an und arbeiten sich zur anderen Seite. Beachten Sie dabei die Dehnungsfugen von rund 10 mm an den Wänden. Damit sich die Fugen gut ineinander einfügen, nutzen Sie einen Hammer. Die letzte Diele wird mit dem Zugeisen eingesetzt. Danach können die Dehnungsfugen entfernt und die Sockelleisten angebracht werden.
Vollständig verkleben
Die meisten Bodenbeläge lassen sich aber auch vollständig verkleben. Einige, darunter Teppiche und Fliesen, müssen in den meisten Fällen sogar verklebt werden. Dies verhindert ein Rutschen des Untergrunds und ist zudem auch schalldämmend. Bei einem Haushalt mit Kindern lohnt es sich zum Beispiel, denn so bleibt der Boden stabil. Jedoch ist dies auch zeitaufwendiger, da zuerst der Kleber aufgetragen werden muss. Zudem können Fehler nicht so einfach korrigiert werden. Eine vollständige Entfernung des Bodenbelags ist ebenfalls schwierig.
Planen Sie vor dem Verkleben die Richtung der Dielen oder die Abmessungen des Teppichs. Vermeiden Sie es, schon verklebte Stellen noch einmal neu anzusetzen. Hier lohnt sich die Hilfe einer weiteren Person, um alles auch entsprechend sauber zu verkleben. Bevor Sie den Kleber verteilen, können Sie die erste Reihe zum Austesten schon einmal anlegen und dann wieder entfernen. Das gibt Ihnen ein Augenmaß, nach dem Sie arbeiten können. Dasselbe gilt für den Teppich, der vor dem Verkleben einmal vollständig ausgelegt werden sollte. Bei Dielen funktioniert das Nut-und-Feder-System genauso wie bei einer schwimmenden Verlegung. Auch die Dehnungsfugen sollten beachtet werden. Zum Schluss, wenn alles sauber verklebt ist, werden die Sockelleisten angebracht.
Fazit
Wenn Sie als Heimhandwerker einen neuen Boden verlegen möchten, ist eine Recherche und das richtige Werkzeug nötig. Die unterschiedlichen Materialien sollten verglichen werden und später zur eigentlichen Inneneinrichtung passen. Beachten Sie dabei auch die Pflegehinweise. Sowohl eine schwimmende Verlegung als auch eine Verklebung ist mit etwas Geduld und Zeit für jeden machbar. Wenn Sie sich danach die Aufräumarbeiten, die Entsorgung von Verpackungsmaterial und dem alten Boden sparen möchten, so können Sie einen Anbieter für professionelle Baureinigung damit beauftragen.