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Ein Blick auf die Entsorgung von verschiedensten Materialien zeigt: Erstens lassen sich viele Materialien gar nicht trennen. Sie sind folglich auch nicht sortenrein zu entsorgen. Zweitens wird viel zu viel potenziell wiederverwendbares Material zur Wiederverwertung ins Ausland verschoben. Oft landet es stattdessen auf Deponien oder im Meer – vom ethischen Anspruch einmal abgesehen. Drittens ist die Recyclingquote in Deutschland viel zu niedrig. Das muss sich ändern.

Auf allen Gebieten ist in Sachen Recyclingfähigkeit noch viel Luft nach oben. Wir sind zwar durch die Pflicht zur Mülltrennung einen guten Schritt vorangekommen. Dennoch sind wir noch weit davon entfernt, das Recycling wirklich nachhaltig zu machen. Der Preis für Rohstoffe wie Holz, Edelmetall, seltene Erden oder Sand steigt und steigt. Die Wiederverwertung von Rohstoffen ist daher eine schlichte Notwendigkeit. Die Effizienz der Recyclingprozesse muss dringlich erhöht werden. Die herstellenden Unternehmen müssen per Gesetz dazu angehalten werden, die verwendeten Materialien recyclingfähig zu verarbeiten. Ob das in absehbarer Zeit geschieht, ist fraglich. Dafür werden schon die Wirtschafts-Lobbyisten sorgen.

Wie kann Recycling wirklich nachhaltig werden?

Ein nachhaltiges Recycling-Modell ist die Kreislaufwirtschaft. Effizient und nachhaltig wäre beispielsweise die Vorgabe, dass jedes herstellende Unternehmen alle von ihm produzierten Güter zurücknehmen und recyceln müsste. Damit würden wertvolle Rohstoffe in den eigenen Betrieb zurückkommen. Sie könnten dort wieder verwertet werden. Dafür sind spezielle Anlagen nötig, die die Zählung, Sortierung, Trennung und Zerkleinerung der Waren-Rückläufer vornehmen. Der Einkauf neuer Rohstoffe könnte damit zum Teil vermieden werden. Nicht im eigenen Betrieb verwertbare Rohstoffe könnten verkauft oder entsorgt werden. Da die Rohstoffpreise steigen, und die Ressourcen vieler Rohstoffe endlich sind, wären mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Die bisher angedachte Kreislaufwirtschaft bindet eine Kette von beteiligten Instanzen ein. Auch hier geht es um den Erhalt und die Weiternutzung wertvoller Ressourcen. Je mehr Akteure in die Wertschöpfungskette eingebunden werden, desto komplexer wird das Verfahren jedoch. Zudem wird Kreislaufwirtschaft oft als Abfallwirtschaft interpretiert. Nach Ende der Waren-Nutzungsdauer werden wertvolle, aber nicht sortenreine Rohstoffe entsorgt oder ins Ausland verschoben. Was dort mit ihnen geschieht, wollen wir oft nicht wissen. Ziel muss also sein, alle Produkte so herzustellen, dass sie möglichst viele wiederverwertbare Rohstoffe enthalten und möglichst wenige Abfälle generieren.

Um Recycling wirklich nachhaltig zu machen, müsste die spätere Recyclingfähigkeit bereits am Beginn der Produktion berücksichtigt werden. Das wird bisher zu wenig beachtet. Vieles ist bisher nicht oder nur bedingt recyclingfähig. Da nützt auch die beste Recyclingtechnologie nichts.

Recyclingtechnologie verlangt nach Recyclingfähigkeit

Viele Rohstoffe lassen sich nach Nutzungsende so aufbereiten, dass ein Großteil recyclingfähig wird. Unternehmen wie p Spezialist für Zerkleinerungsmaschinen, bietet Lösungen für fast alle Produktarten. Kunststoffe können gewinnbringend zerkleinert und recycelt werden. Die dafür notwendigen Recycling-Anlagen können unternehmensspezifisch konstruiert werden. Das Unternehmen bietet sogar Lösungen für ein Kunststoff-Inhouse-Recycling. Damit werden Aufwand und Kosten minimiert. Wertvolle Rohstoffe und Produktionsabfälle werden in Wertstoffe zurückverwandelt. Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind beim Recyclingprozess entscheidend.

Der Nachhaltigkeits-Anspruch hat zur Folge, dass viele deutsche Unternehmen anteilig recycelte Kunststoffe verwenden. Neben Modemarken wie Patagonia, Adidas oder Vaude werben selbst Luxusmarken wie Prada mit einem hohen Nachhaltigkeitsfaktor. Dass PET-Flaschen oder alte Fischernetze zu neuen Modeartikeln oder Sneakers verarbeitet werden, ist ein guter Versuch. Die Frage ist nur, ob das, was daraus hergestellt wird, dann erneut in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Frage zwei ist: Woher stammen die recycelten Kunststoffe eigentlich – und welche Kunststoffe sind überhaupt zur Herstellung von Garnen, Kleidung, Taschen oder Schuhen geeignet?

Wir stehen am Beginn einer Entwicklung, die neue Technologien erforderlich macht. Noch sind die Emissionen zur Rückgewinnung solcher Rohstoffe zu hoch. Auch der Recyclingprozess selbst ist zu wenig nachhaltig.

Nachhaltigkeit – Anspruch und Wirklichkeit

Viele Versandhäuser weisen ihre Waren mittlerweile mit dem Sticker „nachhaltig“ aus. Der Konsument erfährt bestenfalls, dass recycelte Kunststoffe enthalten sind. Er weiß aber nicht, in welchem Prozentsatz das geschieht. Verbraucher können nicht abschätzen, ob es sich um mehr als nur eine Alibifunktion handelt. Zudem können auch recycelte Kunststoffe Mikroplastik-Abrieb erzeugen.

Plastikmüll am Strand - aus dem Artikel - Wie Recycling wirklich nachhaltig funktionieren kann
Youtube – Nachhaltige Plastik-Wirtschaft – Verpackungsmüll: Mehr Plastik recyceln – aber wie? | Gut zu wissen – BR

Fakt ist: Bisher wurden nur lächerliche neun Prozent aller weltweit produzierten Kunststoffe recycelt. Das lässt Zweifel aufkommen, ob Initiativen wie „Ocean Plastic“ den Nachhaltigkeitsgedanken tatsächlich zum Standard machen werden. Nachhaltig wäre lediglich eine 100-prozentige Recyclingquote. Die steigenden Rohstoffpreise und die Knappheit mancher Rohstoffe werden sicher viele Hersteller zum Umdenken anregen. Ein relevanter Umstand bleibt aber bestehen: Der Gesetzgeber oder die EU bringen sich zu wenig mit gesetzlichen Vorgaben ins Spiel, weil die Wirtschaft ihre Lobbyisten für die Aufweichung geplanter Gesetzesvorhaben einsetzt. Am Ende landen auch die vorgeblich nachhaltig hergestellten Taschen, Rucksäcke oder Sneaker auf dem Müll.

Die Initiative „Sneakerjagd“ hat am Beispiel von Promi-Sneakers nachverfolgt, wo die entsorgen Schuhe eigentlich landen. Dafür wurden GPS-Tracker in die Sneaker-Sohlen eingebaut. Adidas stellt seine „Futurecraft.Loop-Trainers“ zwar aus neuen Kunststoffen her. Das Konzept sieht aber vor, dass „Futurecraft.Loop-Trainers“ x-fach recycelt werden können. Recyceltes Polyestergewebe wird am Markt preiswert gehandelt. Daher ist es für viele Sneaker-Hersteller die Lösung, teilweise recycelte Kunststoffe zu verwenden. Bisher poliert das aber nur das Image, nicht jedoch die Recyclingquoten auf. Tatsächlich geht es beim Nachhaltigkeits-Label oft um Umsatzsteigerungen und Imagegewinne, nicht aber um eine echte Umkehr im Sinne der Nachhaltigkeit einer Kreislaufwirtschaft. Es geht den Unternehmen häufig um „Greenwashing“.

Der Verbraucher ist gefragt, durch sein Kaufverhalten klare Forderungen an die herstellenden Unternehmen zu stellen. Die Recyclingtechnologie muss verbessert werden. Sie muss effizienter, ressourcenschonender und preiswerter werden.

Wie nachhaltig ist Recycling überhaupt?

Viele Kritiker sehen im Kunststoff-Recycling keine dauerhafte Lösung. Angesichts der schieren Masse an Kunststoff-Artikeln fänden sie den kompletten Verzicht auf Kunststoffe am nachhaltigsten. Dafür müssten aber neue, umweltfreundliche und ressourcenschonende Ersatzmaterialien erfunden werden.

Viele Unternehmen experimentieren bereits mit Ersatzmaterialien, etwa Bio-Kunststoffen oder Sneaker-Leder aus Apfel- und Ananas-Fasern. Bisher überzeugen diese Versuche nicht durch vergleichbare Qualitäten. Zudem ist fraglich, inwieweit diese Ersatzstoffe vollständig recyclingfähig oder verrottbar sind. In der Herstellung sind alternative Kunststoffe zwar umweltfreundlicher. Sie nutzen nachwachsende Ressourcen. Aber ob der Herstellungsprozess tatsächlich konsequent zu Ende gedacht ist, darf man sich fragen. Auch in Sachen Haltbarkeit und Tragekomfort ist noch viel Luft nach oben.

Bei der Entsorgung solcher Ersatz-Kunststoffe entsteht das Problem: Wie erkennen die Verwerter, dass es sich um ein Apfel-Leder handelt? Wie verrottbar ist dieses? Offene Fragen, die nach einer Antwort verlangen. Je nach Material ist die Recyclingquote in Deutschland unterschiedlich hoch. Bei Papier und Pappen werden bereits 80 Prozent recycelt. Haushaltsabfälle werden mit geschätzten 51-69 Prozent wiederverwertet. Das ist zu wenig, um dem Nachhaltigkeitsprinzip zu genügen. Mit guten Konzepten könnte der Hausmüll fast vollständig Teilen wiederverwertet werden. Heizwertige Anteile könnten einfach zu Ersatzbrennstoffen weiterverarbeitet werden. Organische Bestandteile des Hausmülls können als Brennstoff oder Biogas einen neuen Nutzen erhalten.

Die meisten Metalle werden bereits vollständig recycelt. Anders sieht es bei Ersatzbrennstoffen (EBS) aus. Hier ist die erreichte Recycling-Quote viel zu gering. Nicht nur bei Unternehmen wie Vecoplan werden Anlagen zur EBS-Aufbereitung und Zerkleinerung konzipiert. Problematisch ist der sogenannte „Störrstoff-Anteil“ der Ersatzbrennstoffe. Viele Unternehmen arbeiten inzwischen auf ähnlichen Feldern, um mit neuen Technologien mehr Effizienz beim Recycling von Ersatzbrennstoffen zu erreichen.

Nicht nur Recyclingtechnologie muss neu gedacht werden

Unternehmen wie Vecoplan tragen schon heute dazu bei, dass die bestehende Recyclingtechnologie verbessert wird. Der Spezialist für Zerkleinerungstechnologie stellt für jeden Auftraggeber integrierbare oder anbaufähige Zerkleinerungs-Konzepte und Anlagen her. Effizienz, Funktionsfähigkeit und Reparaturanfälligkeit der Anlagen werden durch originale Vecoplan Ersatzteile gewährleistet.

Plastikflaschen - aus dem Artikel - Wie Recycling wirklich nachhaltig funktionieren kann
Youtube – Goldgrube Mülltrennung – Profis der Recycling-Branche | WELT Doku

Wenn ein Hersteller am falschen Ende spart, weil er minderwertige Ersatzteile aus China einbaut, statt Vecoplan Ersatzteile, muss er auf lange Sicht mit höheren Kosten für defekte Anlagen rechnen. Gerade die Verschleißteile in Zerkleinerungsanlagen sollten absolut zuverlässig sein. Um Recycling wirklich nachhaltig zu machen, sind auch solche Details wichtig. Neben der Recyclingquote und der dafür notwendigen Technologie muss aber auch unser Konsumdenken auf den Prüfstand. Nicht nur die Politik und die Wirtschaft sind gefordert, mit klaren Vorgaben ein Umdenken zu initiieren. Auch der Konsument muss umdenken. Er muss sein Konsumverhalten und seine Ansprüche an materiellen Konsum hinterfragen. Konsumsucht und Wegwerfgesellschaft haben viel dazu beigetragen, den Wert der Dinge zu vergessen.

Die herstellende Industrie, die Werbestrategen und die Haltung der Lobbyisten haben suggeriert, dass Konsumenten zahlreiche Dinge brauchen, für die tatsächlich gar keine Notwendigkeit besteht. Solange ein künstlicher „Bedarf“ und ein Hype nach sinnfreien Gadgets, nicht recycelbaren oder umweltschädlichen Gütern erzeugt wird, wird es eine Nachfrage danach geben. Niemand kann zukünftig aus der Verantwortung genommen werden. Um Konsum und anschließendes Recycling wirklich nachhaltig zu gestalten, sind Initiativen von allen Seiten gefragt. Die Wissenschaft muss ihren Teil dazu beitragen, dass wir unsere Haltung ändern. Wir müssen zukünftig ressourcenschonender, umweltfreundlicher und nachhaltiger konsumieren.

Es darf nicht sein, dass wir weiterhin minderwertige Waren wie „Fast Fashion“ bevorzugen – und die Billig-Kleidung ein- oder zweimaligem Tragen wegwerfen, weil sie nichts taugt. Gleiches gilt für toxische Kinderspielzeuge, chinesischen Raubkopien von teuren Markenartikeln oder minderwertige Elektroartikel aus Fernost. Die Verantwortung für die damit geleistete Kinderarbeit, für die Existenz und Ausbeutung von Billiglohnländern und dortige Umweltskandale tragen letztlich wir alle. Die Reduktion von Ressourcenverbrauch nennt man Suffizienz.

Fahrräder zu mieten statt sie zu kaufen, Reparaturfähigkeit statt Entsorgung, Leasing statt Eigenanschaffung oder Car-Sharing sind Modelle, die dem entsprechen. Damit die Hersteller solche Konzepte entwickeln, müssen Anreize geschaffen werden. Suffizienz bedeutet nicht automatisch Verzicht. Suffizienz bedeutet vielmehr, dass etwas ausreichend und genügend ist.