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Träumen Sie davon, anderen Menschen dabei zu helfen, Ordnung in ihr Leben zu bringen? Überlegen Sie vielleicht schon länger, eine beratende Tätigkeit auszuüben und dabei den praktischen Zugang nicht zu verlieren? Ordnungscoach, auch bekannt als Aufräumcoach, Aufräumexperte oder Ordnungsberater, ist ein erfüllender Beruf, in dem es möglich ist, andere dabei zu unterstützen, ihr Ziel zügig zu erreichen. Ein Ordnungscoach ebnet anderen den Weg, um Ordnung und Struktur in ihr Leben, ihre Wohnsituation oder ihre Arbeit zu bringen. Grundsätzlich geht es darum, das Chaos zu beseitigen, dabei ist es erstmal zweitrangig, wo das Chaos anzufinden ist.

Auf den folgenden Seiten werden wir Sie dazu aufklären, was genau Sie wissen sollten, wenn Sie Ordnungscoach werden möchten und welche Schritte nötig sind, um diesem Berufswunsch näher zu kommen.

Was genau macht ein Ordnungscoach?

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Wie bereits erwähnt, ist die primäre Aufgabe eines Ordnungscoachs die, Chaos zu beseitigen und Ordnung zu schaffen. Dies gelingt natürlich nicht einfach nur über simples Aufräumen, sondern liegt einer Wissenschaft für sich zugrunde. Ziel ist es, ganzheitliche Prozesse zu schaffen, um dauerhafte Ordnungssysteme zu etablieren. Diese Strukturen können sowohl für Einzelpersonen im Haushalt als auch für ganze Unternehmen relevant sein und angewandt werden. Um diesen Ziel zu erreichen, ist es essenziell, den Kunden kennenzulernen, Unordnungsmechanismen zu erkennen und in Gesprächen gemeinsame Ziele zu formulieren.

Ursachenforschung und gemeinsame Analyse

Bevor ein Ordnungscoach Problemlösungen für Kunden formuliert und Ordnungsprozesse etabliert, müssen sich Kunde und Coach kennenlernen. Es ist von absoluter Wichtigkeit, dass der Kunde Vertrauen zum Coach aufbaut, damit es möglich ist, tief gehende Problematiken und Verhaltensmuster zu identifizieren. Damit eine langfristige Lösung möglich ist, müssen alle Ursachen ausreichend geklärt sein. Die primäre Frage lautet also: was könnte hinter der Unordnung stehen? Außerdem sollte geklärt werden, warum der Kunde überhaupt aus freien Stücken einen Ordnungscoach in Anspruch nimmt und was er sich von der Beratung verspricht. Nur eine gemeinsame Analyse kann zielführend sein.

Keine Oberflächlichkeit!

In gemeinsamen Gesprächen wird zusammen versucht herauszufinden, was hinter der Unordnung steht oder wo diese ihren Ursprung hat. Hier ist es wichtig für Sie als Ordnungscoach, auch hinter die Fassaden zu schauen. Auf den ersten Blick erscheint die Unordnung vielleicht nur wie ein kleiner Makel oder etwas, was nie im Leben gelernt wurde, doch kann oftmals etwas ganz anderes dahinterstehen. Vielleicht stecken bei dem Kunden Unsicherheiten hinter der Ordnung, die Unfähigkeit, mit starkem Stress umzugehen oder tief liegende Traumata. Was auch immer zu dem Zustand führte, es ist unumgänglich für einen Ordnungscoach, mit einer großen Portion Feingefühl und Empathie an die Gespräche mit dem Kunden zu gehen. Selbst bei Firmenkunden können tiefer gehende Faktoren der Unordnung zugrunde liegen und auch hier ist eine gewisse Sensibilität gefragt.

Die Vertrauensbasis

Wenn Sie es geschafft haben, mit dem Kunden gemeinsam die Gründe herauszufinden, haben Sie es auch geschafft, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Diese Basis können Sie nun nutzen, um Prozesse und Lösungsvorschläge vorzubringen, ohne den Kunden vor den Kopf zu stoßen. Dank der gemeinsamen Erarbeitung wird dieser viel gewillter und offener gegenüber ihren Vorschlägen sein.

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Das individuelle Aufräumsystem

Nun beginnt die eigentliche visuelle Arbeit eines Aufräumcoach, nämlich die, die der Kunde als tatsächliche Arbeit wahrnimmt (auch wenn die Gespräche selbstredend auch schon zur Arbeitszeit gehören): Die Erstellung eines Aufräumsystems. So wie jeder Kunde individuell ist und jede Ursache für fehlende Ordnung, so ist auch das Ordnungssystem für jeden Kunden individuell.

Da Sie Ihren Kunden bereits gut kennen, sollte es nun möglich sein, Prozesse und Lösungen zu entwickeln, die der Kunde langfristig einsetzen kann und die auch zu seiner persönlichen Zielsetzung passen. Achten Sie dabei nicht nur auf die Vorgeschichte, die Sie bereits kennen, sondern beobachten Sie auch die gesamte Umwelt. So merken Sie, was zu Ihrem Kunden und seinem (Arbeits)Umfeld passt.

Routinen entwickeln

Ziel ist es also nicht nur, Ordnung zu schaffen, sondern auch langfristige Routinen zu etablieren, die dem Kunden helfen, die Prozesse eigenständig und auf lange Sicht umzusetzen. Damit dieser Übergang reibungslos über die Bühne gehen kann, ist es empfehlenswert, mehrere Termine an aufeinanderfolgenden Tagen mit dem Kunden zu buchen. So ist es möglich, Routinen direkt einzustudieren und auch zu verfestigen. Bleiben Sie also am Ball, um bestmögliche Erfolge für Ihre Kunden zu garantieren.

Anforderungen für einen Ordnungscoach

Grundsätzlich ist es in Deutschland möglich, die meisten beratenden Berufe ohne dazugehörige Ausbildung auszuüben. Das bedeutet, dass auch der Beruf des Aufräumcoach nicht geschützt ist und Sie kein spezifisches Diplom dafür benötigen. Dennoch gilt auch hier: je besser Sie ausgebildet sind und je mehr Sie für diesen Beruf geeignet sind, desto besser werden Sie Ihren Beruf auch ausüben können und desto zufriedener werden Ihre Kunden sein. Dabei geht es sowohl um tatsächliche Zertifizierungen als auch um wichtige Soft Skills.

Was jeder mitbringen sollte

Jeder, der Ordnungscoach werden möchten, sollte natürlich ein paar essenziellen Eigenschaften mitbringen. Dazu gehören vor allem Organisationsgeschick, Empathie und Spaß daran, mit Menschen zu arbeiten. Diese Kernkompetenzen stehen außer Frage, doch auch darüber hinaus sollten einige so genannte Soft Skills im Vordergrund stehen.
Zum einen sollten Sie gute Kommunikationsfähigkeiten mitbringen, denn einerseits stehen Gespräche mit dem Kunden im Vordergrund und andererseits müssen Sie gewillt sein, sich selbst und Ihre Fähigkeiten zu verkaufen, um neue Kundschaft zu generieren. Zum anderen ist es wichtig, als Aufräumcoach lernbereit zu sein und neue Techniken umzusetzen.
Zu guter letzt sollten Sie bereit sein, auf selbstständiger Basis zu arbeiten, da die große Mehrheit der Coaches nicht angestellt ist.

Ausbildungen und Zertifizierungen

Auch wenn keine spezielle Ausbildung nötig ist, kann es sich für einen angehenden Aufräumexperten lohnen, einen ganzen Kurs oder einzelne Module bei einem anerkannten Institut abzuschließen. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass der Kurs von einer anerkannten und geprüften Stelle kommt. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die IHK. Gerade am Anfang, wenn Sie sich noch keinen Ruf aufbauen konnten, ist es mit entsprechenden Zertifikaten wesentlich einfacher, Neukunden zu werben.

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Mit der Zeit werden Sie sicherlich weiterempfohlen und Ihre Diplome werden zunehmend unwichtiger, doch am Anfang kann es ohne Zertifizierung sehr schwierig werden. Doch auch nach einiger Zeit, wenn Sie bereits als Aufräumexperte tätig sind, kann es sich lohnen, gelegentlich einzelne Module zu buchen, um Ihr Wissen aufzufrischen oder zu vertiefen. Mit Weiterbildungen expandieren Sie Ihr Wissen und werden so immer mehr zum Experten.

Die Selbstständigkeit

Ein wichtiges Element des Berufes des Aufräumcoaches ist, dass Sie in nahezu jedem Fall selbstständig oder freiberuflich arbeiten müssen. Das bedeutet auf der einen Seite, dass Sie sich bei Ihrem Finanzamt melden müssen, um eine Steuernummer zu beantragen und Rechnungen schreiben müssen. Dabei sollten Sie bedenken, dass von Ihrem Stundenlohn, wenn sie Vollzeit selbstständig sind, Ihre Krankenversicherungsbeiträge, Einkommensteuer, Mehrwertsteuer und alle sonstigen Kosten abgehen. Grob gesagt bedeutet dies, dass Sie damit rechnen müssen, etwa 60 % – 70 % Ihres Stundenlohns abzugeben.

Auf der anderen Seite sind Sie auch selbst dafür verantwortlich, Aufträge an Land zu ziehen. Sie müssen sich sowohl um die Kundengewinnung, das heißt Werbung und Marketing, als auch um die Kundenpflege kümmern. Eine Selbstständigkeit kann sehr erfüllend sein. Sie sind Ihr eigener Chef, können sich Ihre Zeit frei einteilen und Ihren eigenen Stundenlohn ansetzen. Allerdings sind Sie dabei auch für alles verantwortlich und müssen sich um Ausfälle bei Krankheit und Urlaub kümmern.

Der Weg zum Aufräumexperten

Ein Ordnungsexperte hilft anderen dabei, das Chaos zu beseitigen. Wenn Sie sich gerne mit anderen Menschen beschäftigen, viel Organisationstalent mitbringen und die Selbstständigkeit nicht scheuen, könnte dieser Beruf sehr erfüllend für Sie sein. Denken Sie daran, dass auch hier Zertifizierungen sehr viel helfen können und Sie sich Ihren eigenen Ruf erarbeiten müssen. Viel Glück.